Generationenstudie

Zukunft gemeinsam gestalten

  8.500 Euro Bildungsausgaben pro Kopf und Jahr

Pro Kopf der unter 25-Jährigen gibt der Staat aktuell jährlich rund 8.500 Euro aus. Damit belaufen sich die öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung aktuell auf ca. 4,7 Prozent des BIP.

Quelle: Prognos Economic Outlook 2022

Mehr Geld für Bildung

Die Ausstattung des Bildungswesens mit Finanzmitteln stellt eine zentrale Stellschraube bei der Gestaltung von Bildungsprozessen dar. Im Jahr 2020 betrugen gemäß Bildungsbericht die öffentlichen und privaten Ausgaben für Bildung in Deutschland insgesamt rund 241 Milliarden Euro. Der größte Anteil entfiel auf die Schulen, gefolgt von den Hochschulen und dem Elementarbereich. Nach den Ausgabearten entfallen die höchsten Ausgaben auf Personalkosten. Im Jahr 2020 waren 6 Prozent aller Erwerbstätigen im Bildungsbereich beschäftigt – allein rund 1,1 Millionen Menschen an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, 760.000 in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege und 710.000 an Hochschulen. Insbesondere durch den weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung und schulischer Ganztagsangebote, aber auch den steigen den Bedarf an Weiterbildungsangeboten ergibt sich ein steigender Bedarf an Beschäftigten im Bildungswesen. Damit ist zugleich ein Anstieg der Bildungsausgaben verbunden.

Die Investitionen in Bildung werden zu hohen Teilen durch öffentliche Mittel getragen. Die Höhe der gesamten öffentlichen Bildungsausgaben lag 2021 bei rund 165 Milliarden Euro. Pro Kopf der unter 25-Jährigen gibt der Staat aktuell jährlich rund 8.500 Euro aus. Damit belaufen sich die öffentlichen Gesamtausgaben für Bildung aktuell auf ca. 4,7 Prozent des BIP. Im OECD-Vergleich liegt Deutschland damit im Mittelfeld. Pro-Kopf liegen die Bildungsausgaben in Deutschland zugleich höher als in vielen anderen Ländern der OECD.

Bildung stärkt Wachstum

Folgt man den Wünschen der Generation Z und der Babyboomer, sollte der Staat deutlich mehr in Bildung investieren. 94 Prozent der jungen und 79 Prozent der älteren Befragten befürworten dies. In der Modellrechnung „Bildungsoffensive“ haben wir entsprechend höhere Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung berücksichtigt. Im Basisszenario des Prognos Economic Outlook nehmen die Bildungsausgaben pro Kopf (preisbereinigt) um 1,1 Prozent pro Jahr zu. Da die Bevölkerungsgruppe der unter 25-Jährigen jedoch künftig deutlich schrumpft, geht dies mit einem sinkenden Anteil der öffentlichen Bildungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt auf 4,4 Prozent einher.

In unserer Modellrechnung werden die Bildungsausgaben des Staates gegenüber dem Basisszenario erhöht. So legen die Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung (preisbereinigt) um 1,5 Prozent pro Jahr zu, der Anteil der Bildungsausgaben am BIP bleibt damit über die Zeit in etwa konstant. Die Bildungsausgaben steigen schneller an und liegen im Jahr 2040 etwa 30 Prozent höher als heute. Im Basisszenario ist lediglich ein Anstieg um gut 20 Prozent implementiert.

Von den erhöhten Bildungsausgaben profitiert auch das Bruttoinlandsprodukt, welches in 2040 (preisbereinigt) 0,5 Prozentpunkte über dem Referenzniveau liegt. Unter den fiskalpolitischen Regeln der „Schuldenbremse“ führen die öffentlichen Mehrausgaben für Bildung zu Minderausgaben andernorts und zu Steuererhöhungen. Dies ist der Grund dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt stark unterproportional auf die gestiegenen Bildungsausgaben reagiert.

Die Bedeutung von Bildung als Schlüsselressource scheint in beide Generationen grundsätzlich bekannt zu sein. Insbesondere der durch den technologischen Fortschritt getriebene Wandel von Arbeitswelt und gesellschaftlichem Zusammenleben macht allerdings mehr Anstrengungen notwendig – für alle Altersgruppen. Bildung ist längst nicht mehr auf die klassische Erstausbildung beschränkt, lebenslanges Lernen muss tatsächlich gelebt werden. Der Staat muss hierfür die Rahmenbedingungen schaffen und die Mittel bereitstellen – das „Lernen“ selbst ist hingegen eine individuelle Aufgabe.

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