Generationenstudie

Zukunft gemeinsam gestalten

Bessere Bildung für alle? – Warum Deutschland mehr Qualifikation braucht

Gute Bildung und gerechte Bildungschancen für alle gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für Entwicklung und die Gestaltung der Zukunft. Bildung ist dabei sowohl für das Individuum als auch gesamtgesellschaftlich relevant: Sie fördert die persönliche, soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Einzelnen und sichert die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft und Arbeitsmarkt, den sozialen Zusammenhalt sowie die Innovationsfähigkeit einer Gesellschaft. Klimaschutz und Klimaanpassung, die Energiewende und die erforderliche Transformation der Wirtschaft, die Sozialpolitik angesichts der massiven Verschiebungen der Altersstruktur, die internationale und weltwirtschaftliche Zusammenarbeit – in allen Feldern sind neue Ansätze und Lösungen gefragt.

Bildung als Schlüssel zu Entwicklung und Zukunft

Bildung befördert die Chance, den vielen gesellschaftlichen Herausforderungen, vor denen die Menschheit steht, mithilfe des Wissens und den Kompetenzen unserer Wissensgesellschaft begegnen zu können. Die Vorzeichen hierfür sind gemischt: Die Bildungsexpansion prägte den sozialen Wandel in den letzten Jahrzehnten; immer mehr Menschen erreichten höhere Bildungsabschlüsse. Dies zeigt sich auch in der R+V Generationenbefragung 2022 deutlich: In der Generation Z ist der Anteil der Personen mit hohem Bildungsabschluss fast doppelt so hoch wie bei den Babyboomern. Auf positive Entwicklungen verweist zudem die seit 2010 steigende Zahl von Bildungsteilnehmer:innen – bei den unter 3-Jährigen ebenso wie bei den über 19-Jährigen.

Zudem ist der Anteil der Personen mit einfacher Bildung in der Kohorte der Babyboomer rund dreimal so hoch wie bei der Generation Z. In der Generation Z wurden Personen, die angegeben haben, aktuell noch die Schule zu besuchen, entsprechend ihrer Angaben bei der Frage nach dem angestrebten Schulabschluss zugeordnet.

Gleichzeitig zeigt die Bildungsstatistik, dass unverändert ein zu hoher Anteil von rund 6 Prozent der Schüler:innen die Schule ohne Abschluss verlässt. Damit verbunden sind Chancen- und Perspektivlosigkeit beim Start ins Berufsleben und hinsichtlich einer aktiven Teilhabe an der Gesellschaft. Ein weiterer (seit langem bekannter) Befund ist, dass Schüler:innen aus sozio-ökonomisch schwächeren Elternhäusern seltener höher qualifizierende Bildungsgänge besuchen als Gleichaltrige mit hohem Sozialstatus. Daher gehört der Abbau sozialer Ungleichheiten in den Schullaufbahnen, die durch unterschiedliche soziale und ökonomische Ausgangslagen entstehen, zu den Herausforderungen für das Bildungssystem. 


Bildungslandschaft der Zukunft – chancengerecht, partizipativ, anregend…

Voraussetzung für gute Bildung ist die chancengerechte Gestaltung der (vor-)schulischen, beruflichen und akademischen Bildungslandschaft. Es braucht leistungsfähige Kitas und (Hoch-)Schulen, die allen Kindern, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen unabhängig von ihrer sozialen Herkunft einen Bildungserfolg ermöglichen. Dabei geht es weniger um das Ziel, Wissen anzuhäufen, sondern darum, Lernen zu lernen und damit die Fähigkeit zu schulen, sich immer wieder auf neue Entwicklungen einzulassen.

…von Anfang an

Bildung beginnt nicht erst mit der Einschulung. Vielmehr finden bereits im Kleinkind- und Vorschulalter vielfältige Bildungsprozesse statt. Bildungsökonomische Forschungsarbeiten verweisen darauf, dass Bildung in den ersten Lebensjahren besonders wirksam ist und den Grundstein für spätere Bildungs- und Arbeitsmarkterfolge legt. In besonderem Maße gilt dies für Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien. Die frühkindliche Bildung stellt damit ein großes Potenzial für den zukünftigen Aufbau von Humankapital dar. Damit dieses vollumfänglich ausgeschöpft werden kann, muss der Ausbau der Kinderbetreuungsangebote weiter fortgesetzt werden – in Quantität und Qualität.

…und ein Leben lang

Die neue Lernkultur beschränkt sich nicht auf den Bereich der formalen, institutionellen Bildung. Auch Beschäftigte, die ihre berufliche Ausbildung bereits abgeschlossen haben, müssen heute fortwährend Neues erlernen und offen sein für Veränderungen. Lebenslanges Lernen ist der Schlüssel, um mit Veränderungen umzugehen. Dabei geht es nicht nur darum, für die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarkts gewappnet zu sein. Auch soziale und gesellschaftliche Entwicklungen erfordern laufend frisches Wissen und neue Kompetenzen. Die (technologische) Entwicklung verändert schließlich nicht nur unser Arbeitsleben, sondern auch unseren privaten Alltag

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