Zukunft gemeinsam gestalten
Zahlungsbereitschaft schwach ausgeprägt
Um es gleich vorwegzunehmen, die Frage nach der Finanzierung des Gesundheitssystems dürfte noch intensive wirtschafts- und gesellschaftspolitische Debatten mit sich bringen. Denn ebenso absehbar wie die Kosten steigen werden ist absehbar, dass die zusätzliche Zahlungsbereitschaft der Menschen eher gering ist. So zeigt die R+V Generationenbefragung 2022, dass lediglich ein Drittel der Generation Z als auch der Babyboomer bereit ist, mehr für die Gesundheitsversorgung auszugeben.
Differenziert nach dem Bildungsstand der Befragten nimmt die Bereitschaft mit dem Bildungsniveau leicht zu, von 26 Prozent (einfache Bildung) über 28 Prozent (mittlere Bildung) auf 39 Prozent (hohe Bildung). Da Bildung in der Regel stark mit Einkommen korreliert ist, bedeutet dieses Ergebnis, dass sich selbst unter finanziell gut situierten Menschen keine solide Basis für Mehrausgaben findet.
So verständlich die geringe Zahlungsbereitschaft individuell auch sein mag, das Gesamtsystem „Gesundheit und Pflege“ wird zusätzliche und mit der Zeit weiter steigende Ausgaben zu bewältigen haben. Ob das Geld hierfür aus privaten (Zu-)Zahlungen, aus höheren Beiträgen oder Steuern kommt, ist Teil eines gesellschaftspolitischen Aushandlungsprozesses. Schon heute ist allerdings absehbar, dass die Beitragssätze in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) allein aus demografischen Gründen spürbar steigen werden. In der GKV von heute 15,9 Prozent auf über 18 Prozent (inkl. durchschnittlichem Zusatzbeitrag), in der SPV von heute 3,05 Prozent auf gut 4 Prozent. Je nach Ausgabendynamik und Lastverteilung zwischen den Zahlungsquellen sind noch deutlich höhere Beitragssätze möglich.
23 degrees
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