Miteinander statt gegeneinander
Angesichts der einleitend genannten Herausforderungen ist die Stärkung des Verständnisses der Generationen füreinander eine zentrale gesellschaftliche Verpflichtung. Die übergreifende Zukunftsaufgabe heißt Gemeinschaft, miteinander statt gegeneinander. Das Bundesverfassungsgericht hat diesem Ziel in seinem Urteil vom 29.04.2021 ebenfalls höchste Priorität eingeräumt. Mit Bezug auf den Klimaschutz, jedoch weit über diesen hinausgehend, urteilte der erste Senat, dass das Grundgesetz „unter bestimmten Voraussetzungen zur Sicherung grundrechtsgeschützter Freiheit über die Zeit und zur verhältnismäßigen Verteilung von Freiheitschancen über die Generationen“ verpflichtet. Aus heutigem Handeln, so das Urteil, dürfen keine „unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheit zukünftiger Generationen“ entstehen. Mit Blick auf die Werte und Einstellungen der Generationen liegt hier eine Chance, denn die Gemeinsamkeiten sind deutlich größer als die Unterschiede.
Damit es gelingen kann, Zukunft gemeinsam zu gestalten, gilt es, das positive Selbstbild beider Generationen zu mobilisieren. Die Babyboomer haben dieses Land geprägt. Es sind die geburtenstarken Jahrgänge, die schon allein deshalb weiterhin großen Einfluss auf die Politik haben werden. Ihr Selbstbild mit Familiensinn, Pflichtbewusstsein, Fleiß und Ehrgeiz kann helfen, „die Mühen der Ebene“ in den vor uns liegenden Veränderungsprozessen zu bewältigen. Das Selbstbild einer umweltbewussten, kreativen und sozial engagierten Generation Z muss dazu nicht im Konflikt stehen, denn erst aus den Teilen ergibt sich ein Ganzes: die Gesellschaft von Morgen. Dazu kann das gegenseitige Verständnis für die lebensphasenabhängigen Ziele und Bedürfnisse, aber auch die Befürchtungen und Mühen der jeweils anderen Generation, maßgeblich beitragen.
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