Generationenstudie

Zukunft gemeinsam gestalten

Den Klimawandel ausbremsen? – Was wir bereit sind, für den Klimaschutz zu tun

Die aktuelle geopolitische Lage führt schmerzvoll vor Augen, dass die Rahmenbedingungen im Bereich Energie und Klimawandel nicht rein „ökologischer“ Natur sind. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen geht somit nicht nur auf natürlichen Grenzen der Verfügbarkeit zurück, auch politische Konflikte und Abhängigkeiten sind zwangsläufig damit verbunden. Wie wir uns künftig mit Energie und Rohstoffen versorgen, ist eine ebenso entscheidende Frage wie die Adaption an den Klimawandel und die Frage, ob und mit welchen Bemühungen das 1,5-Grad-Ziel (oder zumindest das 2-Grad-Ziel) erreicht werden kann.

Dabei gilt auch und besonders im Hinblick auf den Kampf gegen die Erderwärmung, dass geopolitische Konfliktlinien diesen Prozess behindern. Hier müssen Grenzen überwunden und die gemeinsame Zusammenarbeit gestärkt werden. Für ein Weiter so und beharrliches Abwarten ist keine Zeit mehr.

Klimawandel ist kein abstraktes Phänomen mehr

Der Klimawandel schreitet immer schneller voran. Er zeigt sich u. a. in der Erwärmung der Atmosphäre und Ozeane, der Abnahme der Schnee- und Eismengen, dem Anstieg des globalen Meeresspiegels und der Zunahme von Wetter- und Klimaextremen (z. B. Starkregen, Fluten, Dürren, Stürme). Die damit verbundenen Risiken und Schäden sind in den letzten Jahren stark und sprunghaft gewachsen. Sie weisen inzwischen spürbare Größenordnungen auf und werden weiter massiv zunehmen. Der Klimawandel darf und kann daher nicht (mehr) als abstraktes physikalisches Problem betrachtet werden, das irgendwann später auf uns zukommt. In Zukunft werden die Folgen des Klimawandels zudem weit über die klimatischen Veränderungen hinausgehen und alle möglichen Lebens- und Arbeitsbereiche betreffen – von der menschlichen Gesundheit und der Umwelt über die Realwirtschaft und den Finanzmarkt bis hin zur Bedrohung von Biodiversität, Ökosystemen sowie klimabedingter Migration und Wasserknappheit.

   6,6 Mrd. Euro Klimaschäden seit 2000 – pro Jahr

Die Studie „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zeigt, dass seit 2000 in Deutschland jährlich im Schnitt mindestens 6,6 Mrd. Euro an Schäden entstanden sind.

Quelle: Prognos, iöW und GWS 2022

Klimawandel kostet Milliarden, Tendenz steigend

Eine Erhebung allein der volkswirtschaftlichen Schadens- und Anpassungskosten beziffert die klimawandelbedingten Schäden in Deutschland durch extreme Wetterereignisse seit 2018 auf mindestens 80 Milliarden Euro. Dabei entfallen auf die Hitze- und Dürresommer 2018 und 2019 schätzungsweise 35 Milliarden Euro, auf die Flutkatastrophe 2021 mehr als 40 Milliarden Euro. Auch die Schäden durch Hagel und Sturm liegen im Milliardenbereich. Viele Schäden lassen sich monetär zudem nicht erfassen, weshalb die Schadenssumme insgesamt deutlich hoher ausfällt, als durch die Analysen erfasst wird. Hinsichtlich der finanziellen Schäden waren vor allem Privathaushalte bei der Flutkatastrophe stark betroffen, bei den Hitzesommern die Land- und Forstwirtschaft sowie Industrie und Gewerbe. Die Anpassung an die Folgen ist somit eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe.

Treibhausgase treiben Erderwärmung

Zu den Haupttreibern des Klimawandels gehören die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Wäldern und die Viehzucht. Sie erhöhen die in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase (THG) enorm, verstärken den Treibhauseffekt und sorgen auf diese Weise dafür, dass die Erderwärmung kontinuierlich zunimmt. Eine besondere Rolle spielen dabei Klima-Kipppunkte – Schwellenwerte im Klimasystem, die zu schnellen Veränderungen des Erdklimas führen und die auch dann erhalten bleiben, wenn die Ursachen nicht mehr vorhanden sind.

Die Verringerung der menschgemachten Treibhausgas-Emissionen stehen im Zentrum von Klimaschutzmaßnahmen. Deutschland ist derzeit für rund 2 Prozent der globalen THG-Emissionen verantwortlich. Die deutschen Klimaschutzziele sehen eine Reduktion der THG-Emissionen (gegenüber 1990) um 65 Prozent bis 2030, um 88 Prozent bis 2040 sowie Klimaneutralität bis 2045 vor. Nach dem Jahr 2050 strebt die Bundesregierung negative Emissionen an (Bundesklimaschutzgesetz vom 31.08.2021). Um diese Ziele zu erreichen, müssen die Emissionen künftig deutlich schneller reduziert werden als in der Vergangenheit. Zu den Klimaschutzmaßnahmen gehören der Einsatz von geeigneten Technologien (beispielsweise im Bereich der Erneuerbaren Energien und zur Minderung des Energiebedarfs), Veränderungen in der Kreislaufwirtschaft bzw. zirkulären Wertschöpfung als auch in den Verhaltens- und Konsummustern der Bevölkerung.

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