GenerationenStudie
Zukunft gemeinsam gestalten
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Vorwort: Warum eine Generationenstudie?
Deutschland steht inmitten einer Zeitenwende. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die Friedensordnung in Europa erschüttert. Die enormen Herausforderungen vom Klimawandel bis zur Globalisierung erfordern einen Umbruch im Denken und Handeln in allen Bereichen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Aber wie sehen die Menschen die Lage – und vor allem, wie blicken sie in die Zukunft, in das Deutschland des Jahres 2040? Das wollte zu ihrem 100-jährigen Bestehen auch die R+V-Versicherung wissen und hat uns mit einer Studie beauftragt.
Zukunft gemeinsam gestalten. So haben wir die Generationenstudie übertitelt. Eine Untersuchung, die zugleich eine Zukunftsstudie ist. Zu Wort kommen zwei entscheidende Alters- und Bevölkerungsgruppen in unserem Land: Die Generation Z der 13- bis 26-Jährigen, die im Jahr 2040 auf dem Höhepunkt ihres Erwerbslebens steht, und die Babyboomer, die 52- bis 66-Jährigen, die aktuell noch auf der Höhe ihrer Schaffenskraft und an den Schaltstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind, deren ältere Jahrgänge sich aber schon auf den Ruhestand vorbereiten. Wie denken sie über Deutschlands Zukunft? Was sind ihre Wertvorstellungen für unser Land? Und vor allem: Worin unterscheiden sie sich? Gibt es den Konflikt der Generationen, von dem so oft die Rede ist und den Greta Thunberg in ihrer Rede vor den Vereinten Nationen an die ältere Generation charakterisiert hat? „How dare you?!“
Eine zentrale Erkenntnis vorweg: Angesichts der gewaltigen Aufgaben eint die Menschen in Deutschland mehr als gemeinhin angenommen. Die R+V Generationenbefragung 2022 zeigt, dass sich die Einstellungen der Generationen häufig gar nicht deutlich unterscheiden, so beispielsweise, wenn es um die Bekämpfung des Klimawandels oder die Topthemen Altersvorsorge und Sicherung des Gesundheitssystems geht.
Jedoch gibt es zwei wichtige Unterschiede mit Konfliktpotenzial: Die Vorstellungen, die die ältere Generation von der Jüngeren hat und umgekehrt, unterscheiden sich relativ stark; sie decken sich mit den medial geprägten Bildern der Generationen. Es gilt daher, sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Konfliktträchtig ist auch das Ergebnis, dass sich Jugendliche und junge Erwachsene mehr Ausrichtung auf die künftigen Generationen wünschen, während die Babyboomer eine stärkere Berücksichtigung der Interessen der älteren Generationen befürworten. Damit haben Lösungen der Babyboomer für die Herausforderungen der Zukunft ein größeres Gewicht; die Gefahr besteht, dass Entscheidungen nicht ausgewogen austariert und jüngere Generationen strukturell benachteiligt werden. Es kommt daher darauf an, einen Interessenausgleich zwischen den Generationen herzustellen und alle Entscheidungen mit Blick auf die Generationengerechtigkeit zu überprüfen.
Aber noch mal zurück zu den Topthemen. Dass der Klimawandel ein wichtiges Thema für beide Generationen ist, wird wohl niemanden ernsthaft überraschen. Dass aber mit der Altersvorsorge sowie Gesundheit und Pflege zwei Themen der „Sozialen Sicherung“ auf den Plätzen 1 und 2 landen, hat doch erstaunt. Denn in einer Gesellschaft, die zuallererst an Sicherheit denkt, kommt womöglich die für den Wandel notwendige Tatkraft zu kurz. Das darf uns nicht passieren. Die Zukunft wartet nicht – es ist Zeit, zu handeln.
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